Studierende fordern mehr Sozialwohnungen, mehr selbstverwalteten Wohnraum, weitere Wohnheimplätze sowie die Gleichbehandlung von Menschen mit Migrationserfahrung und im Asylverfahren auf Wohnungssuche
Am vergangenen Samstag, den 23. Januar 2016, fand in der Großsporthalle Georg-Gassmann-Stadion eine Orientierungsmesse bzw. Berufsbörse für junge Menschen statt, die sich ihrer beruflichen Perspektive noch nicht klar sind und nach Anreizen für ihre Zeit unmittelbar nach dem Schulabschluss suchen. Veranstaltet wurde dies von dem Potenzialentwicklungsraum e.V., die Stadt Marburg war Schirmherr. Gerade für SchülerInnen war dies eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich über verschiedene Angebote zu informieren, was man nach dem Schulabschluss machen könnte – das ging von work&travel, welche Auslandsjahre ermöglichen wollen bis hin zu Arbeiterkind.de, welches Menschen aus nicht-akademischen Haushalten den Eintritt in das Studium erleichtern wollen. Von diesen vielen den SchülerInnen eine zivile, friedliche Zukunft ermöglichenden Beispielen abgesehen war leider auch die Bundeswehr mit einem Stand und vielen Werbematerialien präsent. Für ein solches Auftreten hat die Bundeswehr viel Geld und geschultes Personal zur Verfügung, durch dessen es den BesucherInnen der Messe nicht möglich ist sich neutral über deren Tätigkeiten zu informieren. Problematisch ist es zudem, dass durch die räumliche Nähe des Bundeswehr-Werbestands zu den zivilen Angeboten ein Bild erzeugt wird, dass zwischen der Tätigkeit im Dienst einer Armee und bspw. einem Freiwilligen Sozialen Jahr kein grundsätzlicher Unterschied bestehe.
Wir haben einen großartigen Abend hinter uns gelassen: Knapp 150 interessierte Menschen sind ins Trauma im G-Werk zu uns gekommen – und Sookee aus Berlin. Zunächst sind Tobi und Mark mit ihr über ihre Erfahrungen als eine Vorreiterin emanzipatorischen Denkens & Handelns im HipHop ins Gespräch eingestiegen. So stellte Sookee doch recht spannend und kontrovers ihren Umgang mit Macker-Rappern in der Szene dar und zeigte gleichzeitig die ihren Erfahrungen nach hohen Hürden auf, sexistischem, rassistischem und anderem diskriminierenden und unemanzipatorischen Verhalten in der HipHop-Szene effektiv entgegen treten zu können. Daran anschließend hatten alle selbst die Gelegenheit, der "Quing of Berlin" auch mal Fragen zu Themen wie Kapitalismuskritik und Weltrevolution zu stellen und bekamen von ihr auch Einschätzungen zu den vorherrschenden nicht-emanzipatorischen Verhältnissen in anderen Musikgenres. Welchen Stellenwert all solche Dinge in ihrer künstlerischen Tätigkeit einnehmen, kam ganz sicher nicht zu kurz.
Die Party im Anschluss lud ein zu ausgelassenem Hedonismus: Tanz und Trank bei guter Musik, den ganzen Abend über aufgelegt von den beiden DJ_anes Squeeril und Palme.
Der Dank gilt an dieser Stelle
den Menschen aus Szene & Umgebung, die dieses Event publik gemacht haben,
allen in die Orga eingebundenen Menschen, auf der Party selbst, am Eingang, hinter der Theke,
den Menschen vom Trauma im G-Werk, die uns Getränke & Raum zur Verfügung gestellt haben,
den DJ_anes Squeeril und Palme für die gute Mukke,
Bonnie und Nora, die Awareness-Arbeit für uns geleistet haben,
Sookee, dass sie sich für die Podiumsdiskussion Zeit genommen hat,
sowie natürlich allen anderen: Danke, dass ihr alle da wart!
Wir begrüßen sehr, dass sich das marburger Studierendenparlament soeben klar gegen das jüngst im Bundestag durchgewunkene Bundeswehrmandat ausgesprochen hat. Der eingebrachte und vom Studierendenparlament unverändert und überwiegend mehrheitlich angenommene Antrag im Wortlaut:
Das Studierendenparlament der Philipps-Universität Marburg lehnt den im Bundestag beschlossenen Bundeswehreinsatz in Syrien strikt ab. Wir fordern die Bundesregierung, aber auch alle anderen Verantwortlichen in Politik und Zivilgesellschaft sowie jede Einzelperson dazu auf, sich für eine zivile Lösung des Konfliktes einzusetzen. Der Islamischer Staat darf nicht durch Logik der Gewaltspirale gestärkt werden!
Wir begrüßen sehr, dass sich das Studierendenparlament soeben mit den streikenden Studierenden der Universität Koblenz-Landau auf dem Campus Landau solidarisiert hat. Der einstimmig angenommene Antrag im Wortlaut:
Die Marburger Studierendenschaft solidarisiert sich mit dem seit dem 23.11.2015 andauernden Streik der Studierenden der Uni Koblenz-Landau am Campus Landau. Die Studierenden protestieren gegen unzumutbare Studienbedingungen vor Ort. So sind etwa 60 Leute in einem Seminar zur Normalität geworden, während die UB nach wie vor als eine der, wenn nicht die, schlechtesten der BRD gilt.
Daher rufen wir alle dazu auf ebenfalls solidarisch zu sein und diese Solidarität durch eine Unterstützung der Demonstation der Studierenden am 16.12.2015 in Mainz praktisch werden zu lassen.
Gegen schlechte Studien- und Arbeitsbedingungen in Landau und überall! Kampf der zunehmenden Ökonomisierung der Hochschulen und des Studiums!
Liebe Studierende,
am 14.Juni wählen alle Marburger*innen, die in Marburg eingeschriebenen Studierenden eingeschlossen, eineN neueN Oberbürgermeister*in. Der langjährige Amtsinhaber Egon Vaupel (SPD) verlässt aus gesundheitlichen Gründen seinen Posten zum Jahresende. Zur Auswahl stehen mehrere Kandidat*innen – Grund genug, sich einen Überblick zu verschaffen, wer sich zur Wahl stellt. Im Folgenden werden die Webseiten derKandidat*innen auf für die Interessen der Studierenden relevantenInhalte (insbesondere Wohnraum, ÖPNV und Rechtsradikalismus) geprüft.
Wir gratulieren unserm langjährigen Marburger Genossen und ehemaligem Mitglied im Bundesvorstand des SDS, Jan Schalauske, zu seiner Wahl zum Hessischen Landesvorsitzenden der Partei DIE LINKE.
Herzlichen Glückwunsch Jan und viel Glück und Spass bei deiner neuen Aufgabe.
Dein SDS.dielinke Marburg
Die Marburger Studierendeninitiative Weitblick wurde vom Land Hessen am heutigen Freitag, den 27.Februar 2015, unter Anwesenheit des Kanzlers Dr. Nonne als Initiative des Monats ausgezeichnet.
Unter dem Motto Bildungschancen weltweit setzt sich Weitblick für ein größeres Angebot an Bildungsmöglichkeiten in solchen Gebieten ein, wo Bildungsschranken aufgrund mangelnder Infrastruktur und sozialer Armut enorm sind. Ziele ihrer Arbeit sind demnach gerechtere Bildungschancen weltweit und die Förderung schulischer und außerschulischer Bildung.
Projekte von Weitblick
Dem 80 Mitglieder zählenden Marburger Verein zeichnet vor allem Vielfältigkeit aus – sowohl in der Mitarbeit von Studierenden verschiedener Fachbereiche als auch in der Art und Weise ihrer Arbeit. So teilt sich ihr Engagement auf drei Kategorien auf: Die erste Kategorie betrifft Auslandsprojekte. So wird bspw. in Recife (Brasilien) mit lokalen Kooperationspartnern ein Jugendzentrum aufgebaut und gefördert, wo mittels Peer-to-peer-counseling (Jugendliche fördern Jugendliche) in Armenvierteln Bildungsmöglichkeiten erweitert werden. Dabei versteht sich Weitblick als finanzieller Förderer, ohne Abhängigkeiten zu erschaffen – Kooperationen erfolgen, anders als bei manchen staatlichen Entwicklungshilfeorganisationen, steht auf Augenhöhe. Die zweite Kategorie betrifft die interne Weiterbildung: So werden in gemeinsamen Diskursen und selbstgestalteten Seminaren versucht, eine vorurteilsfreie Sprache zu fördern und die Verwendung von Stereotypen und Rassismen zu vermeiden. So wird darauf geachtet, auf Werbebroschüren keine mitleidig dreinblickende schwarze Kinder abzulichten. Hier heisst das Motto „Über den Tellerrand schauen“. In der dritten Kategorie gibt es lokale Kooperationen. So werden zusammen mit Weltbewusstes Marburg konsumkritische Stadtspaziergänge organisiert. Auch Fundraising wird mit einer Bildungsverpflichtung verbunden: Die Weitblick-Veranstaltung „Laufen bis die Schule steht“, in der mehr als 10.000 Euro Spendengelder gesammelt werden, ist für begeisterte Jogger und Freunde der Bildungsförderung ein Highlight des Jahres.
Finanzminister Schäfer kritisiert Leistungsdruck an deutschen Hochschulen
Anschließend überreichte der hessische Finanzminister Schäfer (CDU) der Initiative die Auszeichnung in Form einer Urkunde und eines Schecks in Höhe eines dreistelligen Betrages. Er lobte das ehrenamtliche Engagement der Studierenden und stellte fest, dass das große Bildungsideal in der Bundesrepublik der letzten Jahrzehnte Federn gelassen hätte. Das ließe sich insofern feststellen, als dass man heute nur noch damit beschäftigt sei, ohne nach links oder rechts zu schauen und so schnell wie möglich sein Studium abzuschließen, um dann den nächsten Schritt in Richtung Beruf zu wagen. Dabei ließen sich viele wertvolle Qualifikationen und Kompetenzen nur im freizeitlichen und ehrenamtlichen Engagement erlernen. Ohne dies direkt zu benennen, kritisiert der in der CDU verwurzelte hessische Finanzminister deutlich den zeitraubenden Leistungsdruck an deutschen Hochschulen, der sich besonders infolge der neoliberalen Bologna-Reformen verschärft hat.