Unser Programm zur Senats- (und Student*innenparlaments)wahl 2020. Die Wahl zum Student*innenparlament ist zurzeit (Stand: Juni 2020) aufgrund von Corona noch nicht angesetzt.

Wählt den SDS

Im Senat stehen wir dafür, die aktive Kommunikation mit Fachschaftskonferenz, AStA und anderen studentischen Interessensvertretungen zu suchen. Wir stimmen nicht  für uncoole Prüfungsordnungen und benennen keine doofen Prof*innen. So pochen wir darauf, dass aktiv Frauen* für Professuren benannt werden. Wir wollen zudem sozial-ökologische Ideen auch auf Landesebene teilen und uns mit anderen vernetzen. Wir setzen uns dafür ein, dass die Uni Marburg ihre zivilgesellschaftliche Pflicht als demokratische Institution erfüllt.

mehr dazu

Hochschulwahl 2020 - Alle weiteren Informationen findet ihr hier.

Der Senat der Universitäten

Seit vielen Jahren engagieren sich Studierende in Hessen und weltweit für Mitsprache an universitären Entscheidungen. Dabei engagieren wir uns gegen die neoliberale Umgestaltung zur "Unternehmerischen Hochschule", in der Präsidien und Wirtschaftsvertreter*innen enorme Macht bekommen. Um ein emanzipiertes Studium zu ermöglichen, muss die Autonomie der Hochschule gestärkt werden. Die Studierendenschaft bedarf bei wichtigen Entscheidungen, wie der Budgetverteilung und der Besetzung von Professuren mehr Mitbestimmungsrechte. Die Universität muss zu einem demokratischen Ort des freien, solidarischen und intellektuellen Austauschs von Studierenden und Lehrenden werden! Dafür wollen wir auch im Senat kämpfen!
Zusätzlich stellt die professorale Mehrheit, gepaart mit Gläserner Decke und anderen Mechanismen, die strukturellen Defizite im Kleinen dar. Denn Professor*innen sind auch noch heute vor allem weiß, männlich und höchstwahrscheinlich bürgerlich, cis und heterosexuell. Das ist ein Problem für Demokratie und Gleichstellung, das schleunigst beseitigt werden muss! Mittelbau und Student*innen sind an allen Entscheidungen zu beteiligen. Denn nur so kann Universität und Wissenschaft auch wirklich im Sinne der gesamten Gesellschaft arbeiten.

Offener Zugang zu Wissenschaft und Forschung

Demokratie lebt von der Beteiligungsmöglichkeit aller*. Doch im Zuge der neoliberalen Reformen der letzten Jahre steht vorallem die Verwertbarkeit von Wissenschaft an vorderster Stelle. Es ist notwendig eine kritische Wissenschaft zu fördern, die sich mit Herrschaftsverhältnissen in unserer Demokratie auseinandersetzt. Anstatt die Uni als eine schnelle Ausbildungsstätte für angepasste Arbeitssubjekte im neoliberalen Hamsterrad anzusehen, sollte sie ein Ort von freier Wissenschaft sein, die allen zugute kommt. Eine Verpflichtung der Forschung auf demokratische Werte beugt dem Missbrauch für militärische Zwecke vor, die mit ziviler Wissenschaft nichts zu tun hat. Deshalb setzen wir uns für eine sogenannte Offene oder Öffentliche Wissenschaft ein, die auf den freien Zugang zu Wissen und mehr Bürger*innenbeteiligung setzt.
Wir fordern darüber hinaus eine Offene Wissenschaft, die für alle zugänglich und transparent ist. Das auf Patente basierende Wissensgefälle zwischen Menschen und Weltregionen muss abgeschafft werden. Auch die Demokratie würde von einer offenen Wissenschaft profitieren, da eine breitere Diskussion und Partizipation ermöglicht wird, entgegen dem Vorurteil der Wissenschaft im Elfenbeinturm.

Gleichheit für Alle*!

Antifaschismus war und ist immer eine Notwendigkeit. Eine besondere Manifestation rechter und rechtsradikaler Tendenzen an der Uni sind Studentenverbindungen, im Speziellen Burschenschaften. Diese können als intellektuelle Keimzelle des modernen Rechtsradikalismus angesehen werden. Hier stellen wir uns als SDS entschieden entgegen. Es ist unerlässlich, dass auch die Studierendenschaft und speziell der AStA antifaschistische Arbeit unterstützt und durchführt.
Dabei ist Antifaschismus nicht nur Theorie, sondern muss auch praktisch werden! Bestehenden Macht- und Herrschaftsverhältnissen entlang von Klasse, "Rasse" und Geschlecht müssen wir uns entgegenstellen! Anstatt uns spalten zu lassen, kämpfen wir gemeinsam für echte Beteiligung! Deswegen ist für uns klar, dass wir eine Gesellschaft brauchen, in der wir alle mitbestimmen können. Geschlecht, sexuelle Orientierungen, Herkunft und sozio-ökonomischer Hintergrund dürfen nicht ausschließend wirken. Wir stehen für Inklusion und Gleichstellung und möchten mit euch gemeinsam dafür streiten!

Solidarisches Semesterticket

Das Marburger Semesterticket mit seinem umfangreichen Gültigkeitsbereich im Nah- und Fernverkehr, sowie Fahrradverleihsystem, gewährleistet allen Studierenden Mobilität über die Grenzen Hessens hinaus. Deswegen fordern wir im Gegensatz zu manchen anderen Initiativen, dass es erhalten und sozial ausgewogen weiter ausgebaut werden muss! Wir sehen im Semesterticket eine wichtige Errungenschaft, die nicht nur Allen zugute kommt, sondern darüber hinaus Anreize schafft, die umweltfreundlichen Verkehrsmittel Bus, Bahn und Fahrrad gegenüber dem Autoverkehr zu stärken. Das Semesterticket wird nach dem Solidarmodell finanziert, was bedeutet, dass jede*r Studierende als Teil des Semesterbeitrages das Semesterticket mitfinanziert. Durch die Beteiligung aller an der Finanzierung wird das Ticket im Durchschnitt für jede*n günstiger. Aber wir sind uns auch der Überforderung kleiner Geldbeutel bei der solidarischen Finanzierung des Semestertickets bewusst. Aus diesem Grunde verstehen wir Solidarität in diesem Zusammenhang immer zweigleisig: Studierenden, deren finanzielle Mittel nicht ausreichen, das eigene Semesterticket zu bezahlen, steht auf unsere langjährige Initiative die Rückerstattung des Semesterticketbeitrages zu, ohne auf die Leistungen des Tickets verzichten zu müssen. Dies wird durch den solidarisch von allen Studierenden finanzierten Härtefalleuro erreicht. Damit findet eine Umverteilung zugunsten der finanziell prekarisierten Studierenden statt. Die seit Jahren wachsende Zahl an Erstattungsanträgen bestätigt die Notwendigkeit der Einführung eines solchen Instruments.

mehr dazu

Hochschulwahl 2020 - Alle weiteren Informationen findet ihr hier.

Freiräume!

Für die einen sind es ungenutzte Kapitalanlagen, für uns sind es Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung. Freiräume welcher Art auch immer, seien es Offene Häuser, Alternative Zentren oder großzügige Grünflächen regen zum Phantasieren, Ausprobieren und Anpacken an. Egal ob Du Vorträge gestalten, coole Partys schmeißen, oder Konzerte auf die Beine stellen willst - solche Freiräume machen es meist ohne großen finanziellen Aufwand möglich. Gleichzeitig sind sie Schutzräume für Menschen, die ihre Identitäten fernab gesellschaftlicher Diskriminierung ausleben wollen. Doch die jüngsten Monate haben gezeigt, dass alternative Freiräume durch die Interessen einflussreicher Investoren bedroht werden. Freiräume wie das Havanna 8 fielen ebensolchen zum Opfer - solche, die nun ein Verfahren wegen Immobilien- und Kreditbetrugs erwartet. Auch freie Flächen am Café Trauma sollen für die Errichtung eines teuren Seniorenheims an reiche Privatpersonen verkauft werden. Es wird von Seiten der Stadt nicht einmal der Versuch einer generationenübergreifenden Kooperation geäußert. Solchen Hütchenspieler-Tricks wollen wir nicht weiter zusehen! Inklusive Veranstaltungsreihen wie das Bildungsfest an den Lahnwiesen haben auf beste Weise gezeigt, was passiert, wenn Menschen sich frei ausleben können. Sie tragen zu einem positiveren und offeneren Stadt- und Universitätsbild bei. Wir als SDS wollen aktiv dazu beitragen und solche Freiräume erhalten und ausbauen.

 

mehr dazu

Hochschulwahl 2020 - Alle weiteren Informationen findet ihr hier.

 

Student*innenwerk!!!

Antifeministische und rassistische Stimmen werden immer lauter. Auch an unserer Uni ist es weiterhin notwendig den Schieflagen der geschlechtichen Arbeitsteilung und Stereotypisierung mit geschlechtergerechten Maßnahmen entgegen zu wirken. Unser Ziel der Gleichberechtigung aller* muss zentrale Aufgabe von Universität werden! Dazu gehört nicht zuletzt die Repräsentation durch Sprache. Eine Umbenennung des Studentenwerks in Student*innenwerk ist überfällig. Eine geschlechtergerechte Sprache ist noch nicht die Lösung für alle feministischen und gleichstellungspolitischen Forderungen, aber ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu echter Gleichstellung. Diese Maßnahme kann stigmatisierte Geschlechterbilder nachhaltig verändern.

mehr dazu

Hochschulwahl 2020 - Alle weiteren Informationen findet ihr hier.

 

Bezahlbarer und lebenswerter Wohnraum

Zu den größten Problemen gehören für Student*innen das Finden von bezahlbarem und lebenswerten Wohnraum, welcher nicht komplett außerhalb der Stadt liegt und lange Pendelzeiten erfordert. In Marburg sind die Effekte von Gentrifizierung und Wohnraumverknappung seit Jahren immer stärker zu spüren. Insbesondere für finanzschwächere Student*innen entstehen dadurch große Hürden, denn für gute Bildung und Teilhabe an Kultur ist Wohnraum ein entscheidender Faktor. Auf diesem Gebiet hat sich bisher viel zu wenig getan. Wir brauchen eine Wohnungsbaupolitik, die den Fokus auf die Schaffung von bezahlbaren sowie qualitativ hochwertigen Wohnraum für alle Menschen setzt. Als SDS möchten wir unsere Stimme nutzen, auf das Interesse von Studierenden und aller Marburger*innen nach gutem Wohnraum hinzuweisen und Druck zu machen für mehr sozialen Wohnungsbau und gegen Gentrifizierungsprozesse!

 

mehr dazu

Hochschulwahl 2020 - Alle weiteren Informationen findet ihr hier.