Als wohl inzwischen politisch aktivste Hochschulgruppe an der Uni Marburg bieten wir neben studentischer Interessenvertretung in AStA, StuPa und Senat ein breit aufgestelltes Bildungsprogramm. So organisieren wir inzwischen jedes Semester Vortragsreihen, Lesekreise und Seminare mit besonders kritisch-politischem Anspruch zu den verschiedensten Themen.

Darüber hinaus bewerben wir selbstverstänlich auch Veranstaltungen bspw. des AStA's oder anderer Organisator*innen – sofern wir diese Termine für merkenswert halten.

Der SDS als Plattform für kritische Wissenschaften

Wir organisieren an der Uni regelmäßig Lesekreise zu vielen links-politischen Theoretiker*innen bzw. Themen. Aktuell bietet unser Lesekreis, in dem wir uns Didier Eribon's aktuelles Buch "Rückkehr nach Reims" erarbeiten, reichlich Raum für spannende und kontroverse Diskussionen. Daneben organisieren wir diverse Vortragsreihen, wie auch bereits die letzten Jahre, bspw. zu 'Feminismus in Theorie und Praxis', die 'Antifaschismus'- und 'Marx'Erben*'-Reihe in den letzten Semestern, sowie verschiedene andere Diskussionsveranstaltungen wie bspw. "Refugees Welcome - Praktisch machen". Auf Grundlage dieser Veranstaltungen und interner Weiterbildung erschließen wir zur Zeit verschiedene Facetten des Feminismus, um eine stärker feministisch ausgerichtete Gruppenpraxis zu erarbeiten und zu leben.

Auf den Punkt gebracht: Wir wagen den Versuch, Kritische Wissenschaften als Möglichkeit zur Veränderung der Welt durch die Verbreitung kritischen Bewusstseins und zur Veränderung des Selbst zusammenzudenken und zusammenzuführen.

Organize! – Antifaschistische Wochen!

Marburg bleibt rot? Sicherlich nicht von alleine. Und auch aktuell ist die Situation abseits linker Szenetreffpunkte, deren Erhalt wie beim Havanna 8 keineswegs sicher ist, vielerorts weniger angenehm, als sich das manch eine*r vielleicht eingestehen mag.

In der Oberstadt sitzen nach wie vor die DB Burschenschaften (und andere), die in AfD, IB, EinProzent und anderen extrem rechten Organisationen aufgehen und den gesellschaftlichen Rechtsruck organisieren und voran treiben. Die AfD mag in Marburg weniger ein Fuß in die Tür bekommen, dennoch erhält sie im Landkreis und auf dem Richtsberg Zustimmung – einem Stadtteil, der außerdem durch eine zumindest in Teilen islamistische Moschee samt Anhänger*innenschaft heraussticht. Aus dem Umland trauen sich die ehemals Soilders of Odin, jetzt hessische Wölfe, mehrmals als offensichtliche Nazis durch die Stadt zu laufen. Im gleichen Zeitraum treiben vermutlich eher weniger organisierte Neonazis ihr Unheil, vornehmlich im Südviertel stickern sie massiv und sprühen Hakenkreuze. Im Mittel- bzw. Nordhessischen Umland ist die Situation auch nicht besser, dort ist u.a. der Reichshof Knüll und mit Stanly Röske und Tobias Voll, zentrale Personen aus dem Combat18-Netzwerk, zu finden, wie unlängst veröffentlicht wurde.

Kennenlernabend und Filmvorführung

Wer wir sind und was wir machen?

Wir, der SDS, sind eine linke marxistisch geprägte Hochschulgruppe in Marburg. Wir organisieren in jedem Semester Vorträge und Lesekreise und sind aktiv in lokalen und bundesweiten Auseinandersetzungen.

Zudem sind wir eine der größten Gruppen in der Marburger Hochschulpolitik. Was wir konkret machen, entscheiden wir gemeinsam jedes Semester neu. Wenn du Lust hast, schau bei uns vorbei.

Jedes Semester machen wir einen Kennenlernabend und stellen uns als politische Gruppe vor. Auch dieses Semester werden wir unseren politischen Ansatz vorstellen und im Folgenden anhand des ersten Films der Trilogie "BRAND" uns eingehender mit dem kapitalistischen Raubbau an der Natur am Beispiel des Braunkohleabbaus beschäftigen.

Veranstaltungsflyer (PDF)

Unser Klima, unsere Zukunft

Lasst uns gemeinsam auf die Straße gehen für mehr Klimaschutz! Warum das nötig ist, haben wir dieses Jahr wieder einmal erlebt: Extreme Hitze, Dürre mit erheblichen Folgen für die Landwirtschaft, Naturkatastrophen in aller Welt und ein Abschmilzen der Polkappen. Die Zeit drängt! Es geht um nicht weniger als unsere Lebensgrundlagen!

Klimaschutz betrifft viele Bereiche: Energie, Mobilität, Naturschutz oder Wirtschaft. Überall brauchen wir endlich ein konsequentes Handeln. Dafür wollen wir Druck machen! Dass Druck von der Straße funktionieren kann, zeigt der kürzliche Rodungsstop am Hambacher Forst! Lasst uns auch in Marburg Druck aufbauen und ein Zeichen setzen!

Demonstration

21.10., 15 Uhr Treffpunkt Marktplatz (Oberstadt)

Organisator*innen:
  • Klimagruppe Marburg
  • SDS.dielinke Marburg
  • BUND Kreisverband Marburg-Biedenkopf
  • GRÜNE JUGEND
  • Mensaristische Einheitspartei

 

Wohin fliegt die Tomate? Frauen*bewegung ‘68 und heute

Mit dem 50. Jubiläum der 68er Proteste sind/ist diese Bewegung/Generation wieder in aller Munde. In allerlei Veranstaltungen, Artikeln und kulturellen Beiträgen wird über die gesellschaftliche Relevanz, die historischen Voraussetzungen, die politischen Auswirkungen sowie Akteur*innen diskutiert. Im Wintersemester befassten sich insgesamt 14 Veranstaltungen des Studium Generale mit dem Thema. Auffällig auch hier vor Ort war die fehlende Aufmerksamkeit für eine Bewegung, die dieErrungenschaften der 68er Proteste maßgeblich geprägt hatten: die Frauen*bewegung.

U.a. mit Dr. Gisela NotzStephanie Borck und Prof. Ingrid Kurz-Scherf wollen wir diesen in der Debatte unterrepräsentierten Teil der Zeitgeschichte diskutieren und ihrer Sicht auf die Geschehnisse Raum einräumen, bspw. in Bezug auf den legendären Tomatenwurf. Neben dem historischen Einblick wollen wir mit euch außerdem Perspektiven und Strategien für anstehende politische und kulturelle Kämpfe zu Geschlechterfragen thematisieren. Außerdem wird es noch einen Einblick in die Frauen*bewegung nach 68 in Marburg geben.

Kommt zahlreich, Einlasskontrolle auf Wurfgemüse!

Wann? 11. Juli 2018, 19.00 Uhr
Wo? Hörsaalgebäude (Biegenstraße 10, 35037 Marburg), Raum +1/0030
Wer? SDS,dielinke Marburg und das Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung Marburg

Download Veranstaltungsflyer hier.

Am 27.10. massenhaft auf Rädern quer durch Marburg: Critical Mass • Halloween Special

Am 27.10. startet wieder die Critical Mass (Fahrraddemo) quer durch Marburg – mit einem Halloween Special!

Los geht's um 17 Uhr am Elisabeth-Blochmann-Platz. Sucht Eure Räder zusammen, pumpt die Reifen auf und kommt rum!

Es heißt: »Verkleidungen, Süßigkeiten, Blutopfer und gruselige Musik« seien »erwünscht«.

Frustriert nach der Wahl? – Für eine solidarische Gesellschaft der Vielen!

Demonstration am Donnerstag, 5.10.2017
»Fassungslos nach der Wahl? - Für eine solidarische Gesellschaft der Vielen«
Start um 17 Uhr am Hauptbahnhof Marburg

Mit dem Einzug der AfD in den Bundestag erreicht die Gesellschaft einen weiteren Tiefpunkt einer gesamtgesellschaftlichen, reaktionären, völkischen Entwicklung, die sich schon seit Jahren in der Bevölkerung vollzieht.

Grundrechte wie das Versammlungsrecht bei zuletzt stattgefundenen Großprotesten werden immer deutlicher eingeschränkt und Menschen, die dieses Recht in Anspruch nehmen, müssen mit Repressionen rechnen.

Menschenverachtende Positionen dürfen nun wieder offiziell zum Alltag in Deutschland gehören. Rassismen und antimuslimischer Rassismus wurden zuletzt insbesondere am Umgang mit dem NSU-Komplex, Angriffen auf Geflüchtete, den unzähligen Toten an den europäischen Grenzen oder der Beschneidung von Asylrechten sichtbar.

Ebenfalls wird das Ausmaß an antifeministischen Forderungen in den Debatten über Schwangerschaftsabbrüche und sexualisierte Gewalt deutlich. Auch lesbische, schwule und trans* Menschen müssen befürchten, dass durch Versteifung auf ein traditionelles Ehe-, Geschlechter- und Familienbild ihre unvollständig erkämpften Rechte auf Ehe, Adoption und Personaldokumente zurückgenommen werden. Die Forderung einer Abschaffung von Zwangsoperationen an intergeschlechtlichen Menschen rückt nun in noch weitere Ferne.

neuer SDS-Lesekreis: Didier Eribon – "Rückkehr nach Reims"

Ein homosexueller Sohn eines kommunistischen Industriearbeiters verkracht sich mit seiner Familie und flieht zum Studium nach Paris. In dem liberalen Großstadt-Umfeld findet er ein neues Leben, steigt sogar zum Professor der Soziologie auf. Erst nach dem Tod seines Vaters kehrt er in seine Heimatstadt Reims zurück und trifft seine Mutter wieder. Beim Betrachten seiner Fotos aus Kindheitstagen wird ihm bewusst: Er ist ein Arbeiterkind, nur Begabung und Glück haben ihm einen sozialen Aufstieg verschaffen können. Er merkt, dass er über all die Jahre kein Problem hatte, sich zu seiner Homosexualität zu bekennen, verspürte aber eine soziale Scham, wenn es um seine Klassenherkunft ging.

Seit diesem Erlebnis setzt sich Didier Eribon selbstkritisch mit einer linksliberalen Theorie auseinander, welche das Klassendenken aus der Linken herausnahm und sich auf eine akademische, leicht elitäre Linke beschränkte. In seinem Buch „Rückkehr nach Reims“ untersucht er – halb Autobiographie, halb soziologische Untersuchung –, wie es dazu kommen konnte, dass Menschen aus der (französischen) Arbeiterklasse früher automatisch links (Sozialisten oder Kommunisten) wählten, diese heute aber ein bedeutendes Wählerpotenzial für den rechtsradikalen Front National abbilden. Seiner Analyse nach trägt die politische Linke hierfür einen selbstverschuldeten Anteil, weil das an sich richtige Eintreten für Minderheitenrechte zu sehr die Klassenfrage in den Hintergrund drängte.

Die Hochschulgruppe SDS.dielinke bietet zum Sommersemester zu diesem im letzten Jahr viel gelesenen und diskutierten Buch einen Lesekreis an:

Ab dem 08. Mai immer montags, 18 Uhr im Hörsaalgebäude +2/0120.

Interessierte sind herzlich willkommen!

Podiumsdiskussion: Wege zum Sozialismus? Kapitalismus in der Krise – Debatten über systemüberwindende Alternativen

Im Rahmen unserer derzeitigen Veranstaltungsreihe „kritische Perspektiven auf …“ haben wir
am kommenden
Donnerstag, 02.02.2017 um 20 Uhr
im HSG +1/0120

eine weitere Podiumsdiskussion auf die Beine gestellt!

Mit diskutieren werden: Transformationstheoretiker Dr. Lutz Brangsch von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Henning Märcherle von der DKP Gießen, Martin Delius vom Bundesvorstand des Forum Demokratischer Sozialismus und Vertreter*innen der Föderation Deutschprachiger Anarchist*innen:

Wo bitte schön geht es zu einer nachkapitalistischen Gesellschaft? Diese Frage beschäftigt linke Kräfte seit ihrer Existenz. Meistens geht es dabei um die Frage, ob es möglich ist, durch Reformen auf friedlichem Weg im Rahmen der bürgerlichen Demokratie in den Sozialismus hineinzuwachsen oder ob es dafür den revolutionären Bruch mit den bestehenden Institutionen braucht. Die deutsche Linke hat sich bereits 1917-19 an dieser Frage in verschiedene Parteien gespalten. Diese Debatte soll weitergeführt werden:

Henning Mächerle ist nicht nur in der Kommunistischen Partei, sondern auch in der Roten Hilfe und der VVn-BdA aktiv. Als geschulter Leninist vertritt er ein orthodoxes Revolutionsverständnis und lehnt sich dabei an den praktizierten Erfolgen des 20. Jahrunderts an.

Martin Delius ist vom sogenannten "Reformerflügel" der Partei Die Linke, die sich stark für soziale Veränderungen durch rot-rot-grüne Regierungskoalitionen ausspricht und vor allem in Ostdeutschland Einfluss hat.

Dr. Brangsch vertritt dabei den neuen Ansatz, beides in Form einer allgemeinen Transformationsstrategie zusammenzudenken. Diese verdeutliche, dass eine gesellschaftsverändernde Strategie mit konkreten, alltagsnahen Einstiegsprojekten verbunden sei müsse.

Vetreter des anarchistischen Bereichs (N.N.) werden eine ganz andere Sicht auf das Verhältnis von Reform und Revolution zu werfen wissen." Wir freuen uns auf eine spannende Veranstaltung und auf euer Kommen!