Student*innenparlamentswahlen 2019
Wir haben uns ein wenig die diesjährigen Wahlergebnisse des Student*innenparlaments angeschaut. Daraus lassen sich verschiedene Schlüsse ziehen:
- Wir haben geschafft zu wachsen und unsere Stimmenanteile von 12,50% auf 14,05% zu steigern. Außerdem haben wir das allererste Mal einen Vertreter im Senat der Universität Marburg und besetzen hierdurch einen von drei Sitzen die für die Student*innen reserviert sind. Wir sind bestrebt trotz des ungleichen Kräfteverhätlnisses zwischen Student*innen und Professor*innen im mächtigsten Gremium der Universität linke Inhalte umzusetzen.
- Der allgemeine Höhenflug der Grünen ist auch an den Hochschulen angekommen, ohne dass diese personell in der Lage wären ihre hohen Stimmenanteile auch tatsächlich auszufüllen. Hinzu kommt, dass mit dem Wegfallen der Mensaristischen Einheitspartei (MEP) zusätzliche Wähler*innen sich neu orientieren konnten. Leider scheint das studentische Engagement für den Klimaschutz, zum Beispiel bei Fridays for Future - Marburg, jedoch in Marburg eher begrenzt zu sein. Diese Wahlen wären ein guter Anlass das zu ändern.
- Die Liberale Hochschulgruppe (LHG; FDP-Hochschulgruppe) hat es mit einer populistischen Kampagne gegen die Strukturen der Verfassten Studierendenschaft geschafft in vermehrtem Ausmaß konservative Studierende zu mobilisieren, allerdings wohl auch zu Lasten des RCDS.
- Letzterer hat es mit seinem deizidiert antifeministischen Diskurs glücklichweise nicht geschafft auf fruchtbaren Boden zu treffen.
- Die Jusos befinden sich weiterhin im stetigem Abwärtstrend, was die Wahlanteile angeht, so hatten sie 2017 noch 7 Sitze, inzwischen jedoch nur noch 5. Dies ist allerdings wenig überraschend angesichts des aktuellen Zustandes der SPD.
Schlussendlich hoffen wir, dass dieses Ergebnis, welches eine deutliche Stärkung der jetzigen AStA-Koalition aus CampusGrün Marburg - Grüne Hochschulgruppe, Fachschaftspower Uni Marburg, Juso-Hochschulgruppe Marburg und SDS.dielinke bedeutet (von 26 auf 32 Sitze) uns allen ordentlichen Rückenwind dabei gibt auch im kommenden Jahr emanzipatorische Politik für eine solidarische und weltoffene Uni Marburg zu betreiben.
Zu den Vorwürfen zu unserer Veranstaltung „Daheim entfremdet“
Wir als SDS.dielinke Marburg stehen ganz klar zu der Existenzberechtigung Israels. Wie man von der Veranstaltung auf das Absprechen dieser Berechtigung kommt, können wir nicht nachvollziehen. Gleichzeitig kritisieren wir die rechtsnationale Regierungspolitik und die völkerrechtswidrige Besatzungs- und Siedlungspolitik Israels. Dazu haben wir mit Nirit Sommerfeld eine deutsch-israelische Künstlerin eingeladen, die sich für „Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern“ einsetzt und eigene Erfahrungen mit einfließen lassen kann. Wir glauben, dass viel mehr gewonnen wäre, wenn man sich anhört, was Sommerfeld zu sagen hat.
Solidarität mit dem Havanna8!

Seit heute Morgen ist das Kneipenkollektiv Havanna Acht besetzt. Es wurde durch immense Mieterhöhungen nach über 30 Jahren aus seinen Räumlichkeiten vertrieben. Vor Monaten haben wir schon in der Studierendenschaft auf den Einzug haltenden Trend der Verdrängung linksalternativer Projekte in der Stadt hingewiesen.
Seit Wochen gibt es in der Stadt bereits verschieden Soliaktiontionen. Es ist höchste Zeit das Havanna Acht zu verteidigen! Für mehr linke und alternative Freiräume in Marburg und darüberhinaus!
Solidarität mit den Besetzer*innen!
24.1., 19 Uhr: Rote Umweltpolitik. Warum die Herrschenden versagen und was wir tun müssen.

Die gegenwärtige Umweltpolitk der Bundesregierung versagt auf ganzer Linie. Schäden für Natur und Mensch sind bereits so sehr vorangeschritten, dass man sie nicht mehr rückgänig machen kann. Auch mit der Zustimmung der Mehrheit für einen klimafreundlichen Wandel bleiben die Herrschenden untätig, blockieren sich gegenseitig und schieben die Verantwortungen auf den Markt und die Verbrauchenden, wohinter nicht nur Kapitalinteressen von Großkonzernen stehen. Klimaziele für Deutschland werden sanktionsfrei verfehlt und mit der vermeintlichen Hoffnung auf immer höhere Ziele auf willkürliche Tage in der Zukunft verschoben. Auch das Pariser Abkommen, auf dessen Umsetzung wir nicht alle unsere Hoffnungen setzen können, muss zunächst einmal umgesetzt werden.
Das Verbot von Plastikstrohhalmen ist nur der Tropfen auf dem durch die Erderwärmung noch heißeren Stein. Kapitalismus und nachhaltige Umweltpolitik können nicht zusammenwachsen, wenn sie sich entgegenstehen.
Wie sieht eine andere, eine rote Umweltpolitik aus? Warum versagen sogar grüne Vorschläge? Und was hat der Kapitalismus schon wieder damit zu tun? Darüber sprechen wir mit unseren Gästen.
Referenten:
Ralph Lenkert, MdB (Umweltpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke)
Bruno Kern (Netzwerk Ökosozialismus)
22.1., 20 Uhr: Filmvorführung BRAND II – Gegenwart der Dörfer und Bepreisung von Natur

Nachdem sich auf unserem Kennenlernabend samt Filmvorführung einige Interessierte eingefunden und der Film wir einige kontroverse Diskussionen entfacht hatte, wollen wir im folgenden nun die BRAND-Filmreihe mit dem zweiten Teil fortsetzen:
am Dienstag, den 22. Januar
Einlass: 19:30 Uhr
Beginn: 20 Uhr
Eintritt frei.
»BRAND II erzählt von der Zerstörung einer jahrhundertealten Kulturlandschaft für den Braunkohleabbau im Rheinland bis ins Jahr 2027 hinein. "Der Film macht die Tiefe dieses existentiellen Einschnitts begreifbar, den nicht nur die erzwungene Umsiedlung, sondern das Wissen um die restlose Vernichtung dessen, was das Wort „Zuhause“ mit all seinen bis in die Sprache, bis in die Tradition der Gewerke und einige jahrhunderte alte Familien-geschichten besser trifft, als der hoch aufgeladene und politisch leider missbrauchte Begriff „Heimat." aus Texte zum Film von Dr. Frauke Tomczak, Literatur- und Filmwissenschaftlerin, Autorin und Dozentin.«
Mehr Informationen zum Film gibt es auf der Webseite der Regisseurin.
Für die Gesellschaft der Vielen – Keinen Fußbreit den Faschisten!

Wir laden Euch herzlich ein, für eine offene, vielfältige, solidarische und emanzipierte Gesellschaft und gegen Rassismus, Ausgrenzung und faschistisches Gedankengut zu demonstrieren.
Samstag, den 24.11. um 12 Uhr
am Vorplatz des Erwin-Piscator-Hauses
Worum geht es genau:
Am 24.11. lädt die Marburger Burschenschaft Germania zusammen mit dem faschistischen Kleinstverlag Jungeuropa einen der bedeutendsten Autoren der „Neuen Rechten“, Alain de Benoist, nach Marburg ein. Neben de Benoist sprechen der Antaios-Autor Benedikt Kaiser sowie der Inhaber des Verlags und Pressesprecher der Deutschen Burschenschaft, der Marburger Germane Philip Stein. Dass die Germania kein Naziproblem hat, sondern ein Naziproblem ist, ist in der Stadt hinreichend bekannt. Obwohl es seitens der Burschenschaften körperliche Angriffe auf Journalist_innen gab, über die auch überregional berichtet wurde, spielen die Naziburschenschaft Germania und ihre Schwesterverbindungen Rheinfranken und Normannia-Leipzig seit dem Verbot des Marktfrühschoppens in der Stadtöffentlichkeit kaum noch eine Rolle - und erst recht nicht an der Universität.
Aus den Augen, aus dem Sinn…
Kennenlernabend und Filmvorführung

Wer wir sind und was wir machen?
Wir, der SDS, sind eine linke marxistisch geprägte Hochschulgruppe in Marburg. Wir organisieren in jedem Semester Vorträge und Lesekreise und sind aktiv in lokalen und bundesweiten Auseinandersetzungen.
Zudem sind wir eine der größten Gruppen in der Marburger Hochschulpolitik. Was wir konkret machen, entscheiden wir gemeinsam jedes Semester neu. Wenn du Lust hast, schau bei uns vorbei.
Jedes Semester machen wir einen Kennenlernabend und stellen uns als politische Gruppe vor. Auch dieses Semester werden wir unseren politischen Ansatz vorstellen und im Folgenden anhand des ersten Films der Trilogie "BRAND" uns eingehender mit dem kapitalistischen Raubbau an der Natur am Beispiel des Braunkohleabbaus beschäftigen.
Student*innenschaft: »Solidarität mit den von Verdrängung betroffenen linksalternativen Räumen!«
Von uns (SDS) eingebracht und mit wenigen Änderungen vom 53. marburger Student*innenparlament auf der Sitzung am 6.6.2018 mehrheitlich beschlossen.
Antrag
»Die marburger Student*innenschaft erklärt sich solidarisch mit allen in der Stadt akut bedrohten alternativen Projekten, namentlich dem HavannaAcht und dem Wagenplatz GeisX wie auch mit den im Haus am Plan 3 angesiedelten Initiativen.
Die Student*innenschaft sieht die privatrechtlichen Problemstellungen in Form von zu hoher Miete und damit einhergehender Verdrängung, mit denen sich die Kollektivist*innen des HavannaAcht und Initiativen im Haus am Plan 3 konfrontiert sehen, als eine Folge der jahrzentelangen neoliberalen städtischen Land- und Bundespolitik. Die Bewohner*innen des Wagenplatzes GleisX, deren Flächennutzungsvertrag gekündigt wurde, sind ebenfalls Betroffene dieser Doktrin.
Auch den Umstand, dass sich kleine lokale Läden nicht mehr halten können, sondern zunehmend von Filialen größerer Unternehmen verdrängt werden, sieht die Student*innenschaft als Folge fehlgeleiteter Politik, welche die Interessen des Großkapitals bevorzugt behandelt.
Die Student*innenschaft fordert die aktive Einmischung des Magistrats in die Gespräche um diese Räumlichkeiten und sieht diesen als Mit-Verantwortlichen der Wohnraummisere und der räumlichen Not dieser Projekte.
Der Vorstand des Allgemeinen Student*innenausschusses wird sich aktiv in die Gespräche um die räumliche Situation der Kollektive einbringen.«
Zur Begründung des Antrags haben wir angeführt:
Dem »HavannaAcht«, vielmehr seinen Räumen, droht in Folge eines Immobilienverkaufs und angekündigter Mieterhöhung um 100 Prozent der Untergang.1 Die Menschen, die das »HavannaAcht« betreiben, beschreiben ihre marburger Kneipe als eine, die neben der reinen Gastwirtschaftstätigkeit einen »alternativen Austausch- und Vernetzungsort [...] mit emanzipatorischen und linksradikal-feministischen Anspruch«2&3 darstellt.