Gleichstellung

Die aktuellen politischen wie gesellschaftlichen Entwicklungen zeigen, dass das Thema Gleichstellung aktueller ist, denn je. Nicht nur die Corona-Pandemie rückt die Problematiken feministischer und damit gleichstellungspolitischer Forderungen erneut in den Fokus. Sie zeigt, dass Care-Arbeit immer noch zu einem Großteil von Frauen* getragen wird und unsere Gesellschaft von dieser abängt. Antifeministische und rassistische Stimmen werden immer fordernder und lauter. Sie richten sich gegen Frauen*, LGBTQI*+ und Migrant*innen und sehnen sich nach einer längst vergangenen Zeit. Sie verdeutlichen, dass die Forderung "das Private ist politisch" weiterhin zentral bleibt und unsere Praxis prägen muss, um diese vergangen geglaubte Zeit, in der Mutti zu Hause mit den Kindern auf Papi wartet, wirklich zu überwinden.
Auch an unserer Uni ist es weiterhin notwendig den Schieflagen der geschlechtlichen Arbeitsteilung und Stereotypisierung mit geschlechtergerechten Maßnahmen entgegen zu wirken, um dem demokratischen Versprechen von Chancengleichheit gerecht zu werden.
Gleichstellung bedeutet für uns;
- allen voran die Gleichheit aller Geschlechter,
- ebenso bedeutet es die Gleichheit aller sexueller Identitäten und Orientierungen
- darüber hinaus soll allen Menschen, unabhängig von ihrem sozio-ökonomischen Hintergrund oder ihrer Herkunft, der gleiche Zugang zu Bildung gewährleistet werden.
Daher fordern wir nach wie vor den Ausbau der Förderung weiblicher Wissenschaftler*innen in allen Fachbereichen und auf allen Qualifikationsstufen. Auf diese Weise kann der Anteil von weiblichen Dozent*innen und Professor*innen erhöht werden, was weitere Effekte mit sich bringt. Zum einen werden Stereotypisierungen abgebaut, indem beispielsweise der Frauen*-Anteil in den Naturwissenschaften erhöht wird. Gleichermaßen gilt es den Männer-Anteil in den Erziehunges- sowie Kulturwissenschaften zu erhöhen, um stigmatisierte Geschlechterbilder zu widerlegen. Zum anderen zeigt sich, dass hierdurch Vorbilder für den wissenschaftlichen Nachwuchs entstehen. Letzendlich gilt es durch weitere Maßnahmen die "gläserne Decke" zu durchbrechen!
Damit einher geht die Verbesserung der Kinderbetreuung für Student*innen und Mitarbeiter*innen, um die Vereinbarkeit von Familie und Studium/Arbeit zu gewährleisten. Hierdurch werden insbesondere Frauen* entlastet, da diese weiterhin den Großteiil der Care-Arbeit leisten.
Ein wichtiger Bestandteil, um Geschlechterbilder zu verändern ist unsere alltägliche Sprache. Deshalb fordern wir die Umsetzung von geschlechtergerechter Sprache innerhalb der Uni sowie des StudWerks. Ein zentrales Ziel hierbei ist die Umbenennung des Studentenwerks in "Student*innenwerk", um die Sichtbarkeit aller Geschlechter in unserer Gesellschaft zu erhöhen.
Darüber hinaus stehen wir für die Einbindung internationaler Student*innen ein. Wissenschaft und Universität sind international, daher müssen Sprachbarrieren abgebaut werden. Aushänge und Bekanntmachungen innerhalb der Uni und in Studi-Wohnheimen sollten zumindest auf Englisch vorhanden sein.
 
Im Senat fordern wir Kommissionen und Gremien gezielt mit Frauen* zubesetzen. Außerdem muss aktiv nach Frauen* für die Besetzung von Professuren gesucht werden. Dabei pflegen wir eine gute Zusammenarbeit mit den Frauen*- und Gleichstellungsbeuaftragten sowie den Gleichstellungskommissionen, der Schwerbehindertenvertretung und der Antidiskriminierungsstelle für Studierende. Diskriminierende Hürden im Studium (wie bspw. eine Anwesenheitspflicht bei gleichzeitiger Pflege-Verantwortung) lehnen wir strikt ab und setzen uns für den Ausbau des Kitaangebots ein.
Unser Ziel der Gleichberechtigung aller Menschen muss zentrale Aufgabe von Universität werden!