Studierendenschaft lehnt Erweiterung von UB-Parkplatz und Parkhaus/Pilgrimstein ab!

Wir begrüßen sehr, dass sich das marburger Studierendenparlament soeben klar gegen den Trend derzeitiger Kommunalpolitik hin zu einer Autostadt ausgesprochen hat. Der eingebrachte, und mit übernommenen Änderungsanträgen und vom Studierendenparlament mehrheitlich angenommene Antrag im Wortlaut:

Die Studierendenschaft lehnt den Beschluss der Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung, den Magistrat zu beauftragen, sich für eine Erweiterung des Parkplatzes an der Universitätsbibliothek einzusetzen, ab. Die Mitglieder des Senats werden ersucht, die bisherige Haltung der Universität in dieser Angelegenheit zu unterstützen. Des weiteren spricht sich die Studierendenschaft gegen die von Teilen der Stadtverordnetenversammlung gewünschte Erweiterung des Parkhauses Pilgrimstein aus.



Mit der folgenden Begründung haben Cornelius (unser AStA-Referent für Verkehr) und Jonathan (unser Referent für Soziales, Wohnen und Gesundheit im AStA) diesen in das Studierendenparlament eingebracht:

Mit ihrem Beschluss, die Erweiterung des Parkplatzes an der Universitätsbibliothek vorantreiben zu lassen, demonstriert die Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung neuerlich, dass es ihr an jedweder Phantasie, die über den reflexhaften Schrei nach mehr Raum für den motorisieren Individualverkehr hinausgeht, in verkehrspolitischen Fragen gebricht. Die für einen avisierten Ausbau des Parkplatzes aufzuwendenden Mittel wären sinnvoller für einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs einzusetzen.

Besonders infam nimmt es sich aus, dass als Begründung für die gewünschte Parkplatzerweiterung, die zweifelsohne in der Hauptsache Shopping-Tourist*innen zugute kommen soll, der Auf- und Ausbau des Campus Firmanei herhalten muss und die Studierenden, für welche dadurch vermeintlich ein höherer Bedarf an Parkplätzen entsünde, als Argumentationshilfe instrumentalisiert werden. Es liegt jedoch durchaus nicht im Interesse des Gros der Studierenden, die überwiegend zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem öffentlichen Personennahverkehr unterwegs sind, dass der motorisierte Individualverkehr mit zusätzlichem Raume ausgestattet wird; im Gegenteil käme es den Studierenden zugute, entzöge man im Sinne einer sozialen und ökologischen Politik dem Autoverkehr – zumal im Campusgebiet – Verbreitungsflächen und nutzte sie etwa für die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und/oder den Ausbau von Fahrrad- und Gehwegen.