Während die Universität in Frankfurt am Main bereits letzte Woche ein allgemeines Ausnahmesemester ausgerufen hat, dass durch verschiedene Maßnahmen ein Studium ohne Zwang ermöglichen soll, versteckt sich das Präsidium der Marburger Universität weiterhin hinter einer unübersichtlichen FAQ-Seite und einer komplizierten Einzelfallprüfung. Student*innen und Mitarbeiter*innen, die durch Corona in prekäre Lage geraten sind, wird durch eine lange Einzelfallprüfung nicht geholfen. Auf der letzten Sitzung des Senats der Marburger Universität, am 01. April, stellte Vizepräsidentin Korn sogar fest, dass die Marburger Universität im kommenden Sommersemester "einige Student*innen verlieren" wird, weil sie beispielsweise zuhause keine Online-Infrastruktur besitzen oder aus anderweitigen Gründen nicht am kommenden Semester teilnehmen können. Das ist nicht nur grob unsolidarisch, sondern völlig unverständlich.
Wir werden in den kommenden Tagen und Wochen weiter auf das Präsidium einwirken und versuchen ein Ausnahme-/Nicht-/Solidarsemester zu erwirken. Um ein Bild von dem Ausmaß der Prekarität zu bekommen, hat der AStA Marburg eine kleine Umfrage erstellt, die versucht Informationen genau darüber einzuholen. Eine breite Ablehnung der derzeitigen Vorgehensweise könnte den nötigen Druck bringen und das Präsidium überzeugen ihren Kurs zu ändern.