Der SDS als linke, hochschulpolitisch aktive Gruppe

Der SDS als linke, hochschulpolitisch aktive Gruppe

Der Marburger SDS ist eine marxistisch geprägte Hochschulgruppe, die unabhängig und basisdemokratisch organisiert ist. Wir setzen uns, insbesondere in Zusammenarbeit mit Interessierten und anderen demokratischen Gruppen, sowie im solidarisch-kritischen Verhältnis zur Partei DIE LINKE, für die Belange und Interessen der Studierenden wie Soziale Gerechtigkeit und eine bessere Bildung ein. Dabei versuchen wir eine emanzipatorische Politik auf Grundlage feministischer, marxistischer, antikapitalistischer, antirassistischer und herrschaftskritischer Positionen zu entwickeln. Das Engagement für eine Emanzipation von Minderheiten und benachteiligten Personengruppen sowie der Kampf gegen alte und neue Nazis ist uns dabei besonders wichtig.

Die Wahrnehmung studentischer Interessen auf den verschiedensten Ebenen sowie deren nachhaltige Artikulation und Durchsetzung bildet den Kernbestandteil unserer Arbeit.

Der SDS für Euch aktiv in der Hochschulpolitik!

Hochschulpolitik betrifft auch Dich! Etwa in Form von (geänderten) Prüfungsordnungen, die mehr Prüfungsleistungen, Anwesenheitspflichten oder schnelle Exmatrikulationen nach sich ziehen. Oder einem Punkte- und Leistungssystem, das nicht nur den Freiraum zum selbstbestimmten Lernen zerstört, sondern auch auf Härtefälle kaum Rücksicht nimmt.

Doch wir Studierende stehen in den nächsten Jahren vor weiteren enormen Bedrohungen. So gibt es in BaWü seit 2017 "Studiengebühren für internationale Studierende", in NRW werden aller Voraussicht nach bald wieder „Allgemeine Studiengebühren“ eingeführt. Es ist erst 10 Jahre her, dass Studierende mit viel Mut und Ausdauer dafür gesorgt haben, dass diese zutiefst unsoziale Campus-Maut abgeschafft wurde. Wir müssen hier bei uns nicht nur die Wiedereinführung verhindern, sondern auch die Studis in NRW und BaWü unterstützen. Wir treten stets für gegenseitige Solidarität ein – die auch uns oft schon geholfen hat! Ein durchgreifendes Verbot von Rüstungsforschung an unserer Uni durch eine gute Zivilklausel ist uns ebenso ein wichtiges Anliegen.

Dieses Engagement im Interesse aller Studierenden ist für uns ein zutiefst Gewerkschaftliches. Eine enge Kooperation mit den Gewerkschaften ist uns wichtig.

In unserer Arbeit versuchen wir zudem, die vielfältigen Formen von progressiven, ökologischen und/oder antifaschistischen Gruppen in Marburg zu unterstützen.

...deshalb: SDS für Euch in den AStA

Viele Jahre waren wir Teil der AStA-Koalition und konnten unseren Teil für eine vernünftige AStA-Politik beisteuern: Im Verkehrsreferat kümmert sich Cornelius bis heute um das solidarisch finanzierte Semestertickets inklusive Fahrradverleihsystem, auch konnten wir studentische Proteste gegen hohe Mieten in der Stadt organisieren und kritische Veranstaltungsreihen durchführen. In der Legislatur 2016/17 fiel uns allerdings die Rolle als linke Opposition zu.

Die Leistungen des AStA in dieser Legislatur waren überschaubar: Es gab Kürzungen bei der Finanzierung studentischer Projekte und antifaschistische Arbeit wurde gleich vollständig eingestellt. Bei den stadtpolitischen Protesten gegen Sozial- und Kulturkürzungen blieb der AStA nahezu unsichtbar und auch ansonsten machte er aufgrund der Verschleppung politischer Beschlüsse selbst in der Lokalpresse von sich reden – getreu dem Motto "verwalten statt gestalten". So verstärkt diese Politik der "Koalition der Unwilligen" so manches Unbehagen gegenüber scheinbar nutzlosen AStA-Strukturen. Als Folge dieser grandios gescheiterten Legislatur – im Verlaufe dieser sind zwei AStA-Vorstände ersatzlos zurückgetreten – hat man sich in der Legislatur 2017/18 wegen weiterhin bestehender (eher weniger politischen) Differenzen darauf einigen können, den AStA nun dennoch "irgendwie" aufzustellen. Im Sinne der Studierenden und  der Gewichtigkeit der studentischen Selbstverwaltung tolerieren auch wir eine lose Koalition aus Fachschaftspower, Jusos und MEP, damit der AStA – wenn schon nicht hochschulpolitisch – wenigstens in den vom Student*innenparlament gesetzten Aufgaben geschäftsführend tätig wird.

Mit uns im AStA wird sich dieser wieder aktiv um studentische Interessen kümmern – sei es gegen Studigebühren, für besseres und mehr vegetarisches/veganes Mensa-Essen, für mehr sozialen Wohnraum, für eine solidarische Ausgestaltung des Semestertickets, mehr kritische Bildungsveranstaltungen, angenehmere Seminargrößen und insgesamt eine kommerzfreie Uni.

..deshalb auch: SDS für Euch im Studierendenparlament

Demokratie lebt von Teilhabe. So auch in den politischen Entscheidungsgremien auf Uni-Ebene.

Das StuPa wählt nicht nur den AStA: Ihm kommt bei grundlegenden Problemstellungen der Studierenden besondere Bedeutung zu. In den letzten Jahren haben wir durch aktive politische Arbeit und eine Vielzahl eingebrachter Anträge das Leben am Campus maßgeblich mit gestaltet. So konnten wir durch die Durchsetzung des 'Härtefalleuros' dafür sorgen, dass alle Studierenden solidarisch dazu beitragen, dass Studierenden in sozialen Notlagen der Semesterticketanteil (ungefähr die Hälfte des gesamten Semesterbeitrages) zurückerstattet werden kann. Auch eine finanzielle Förderung studentischer Projekte seitens des AStA wird durch uns weiterhin vorangetrieben. Gegen den Versuch, diese Projektmittel zu kürzen, wehren wir uns – denn das Engagement politischer und kultureller Gruppen, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind, macht Marburg erst zu der vielfältigen Stadt – die wir sehr schätzen.

Der SDS als Liste mit intersektionalem Anspruch

In der Gesellschaft wie auch der Uni sind viele Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen Diskriminierung ausgesetzt. Sei es aufgrund ihres sozialen und ökonomischen Status, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Herkunft oder ihrer Hautfarbe. Die Betroffenen all dieser und noch weiterer ArtenAusformungen von Diskriminierung verschaffen sich in den letzten Jahren berechtigterweise zunehmend Gehör. Leider vergessen viel dabei, dass das Engagement gegen "gläserne Decken" oder die Einführung von Quoten zwar Symptome zu lindern können, hingegen damit jene Diskriminierungen selbst nicht wirklich überwunden werden.

Für uns kann der Kampf gegen Diskriminierung von Menschen nur Hand in Hand mit antikapitalistischen Kämpfen einhergehen – wenngleich wir nicht in Abrede stellen, dass auch im hier und jetzt (temporäre) Teilerfolge möglich sind. Einzig ein gemeinsames und solidarisches Engagement der Vielen kann jedoch auch den gesellschaftlichen und ökonomischen Ursachen jeglicher Diskriminierungen erfolgreich entgegenwirken. Richtig ist auch, dass der Überwindung kapitalistischer Verhältnisse nicht notwendiger Weise das Ende von Rassismus und Sexismus folgen. So muss selbstverständlich auch – und insbesondere – eine antikapitalistische Bewegung antirassistisch, antihomophob, antisexistisch usw. sein. Allerdings eröffnet nur das Zusammendenken jener Kämpfe überhaupt die Perspektiven tatsächlicher Antidiskriminierung.

Wir sagen: Aktive Interessenvertretung von Diskriminierung betroffenen Studis im AStA gehören verteidigt und ausgebaut! Jene Möglichkeiten aktiver Interessenvertretung sind Folge früherer Kämpfe und gemeinsam geführter Auseinandersetzungen. Daraus schließen wir, dass diese auch künftig nur bestehen werden, wenn in Zusammenarbeit mit allen links-politischen Teilen darauf hingewirkt wird, dass eben jene Belange tatsächlich von Diskriminierung Betroffenen den Studierenden auch weiterhin offen artikuliert werden. Den AStA gäbe es in der heutigen Form nicht, wenn in früheren Zeiten antikapitalistischer Kämpfe damalige Kräfte insbesondere mit dem MSB Spartakus und dem SDS zusammengearbeitet hätten, um in breite Teile der Studierendenschaft und weit darüber hinaus Gehör zu finden. Uns ist wichtig, aus eben dieser Entwicklung auch künftig die richtigen Schlüsse zu ziehen – folglich in gesellschaftlich-progressiven Kämpfen Gemeinsamkeiten voran zustellen, um überhaupt Erfolge erzielen zu können. Die Interessenvertretung Betroffener muss künftig mehr, als nur ein Tropfen auf den Heißen Stein sein. Derzeitige Symbolpolitik wird den Belangen tatsächlich Betroffener nicht gerecht – mehr noch: Sie ist langfristig gesehen eben diesen zutiefst zuwider. Wir erachten es dringender denn je, rückwärtsgewandtem Denken in allen Lebensbereichen tatkräftig entgegenzuwirken.

Der SDS als Plattform für kritische Wissenschaften

Wir organisieren regelmäßig Vortragsveranstaltungen und Lesekreise zu vielen politischen Themen. Aktuell bietet unser Lesekreis zu Eribons "Rückkehr nach Reims" über den Rechtsruck bei den französischen Arbeiter*innenklasse reichlich Raum für spannende und kontroverse Diskussionen. Daneben haben wir in den vergangenen Semestern diverse Vortragsreihen organisiert zu Themen wie 'Feminismus in Theorie und Praxis', 'Antifaschismus' oder 'Marx'Erben*'. Verschiedene andere Veranstaltungen wie bspw. zum "Women's March on Washington", zu "Refugees Welcome - Praktisch machen" oder Buchvorstellungen zu Frank Deppes "Autoritärer Kapitalismus" runden das Bild ab. Diese Veranstaltungen sollen nicht nur Kritische Wissenschaften an der Uni einen Platz geben, sondern wir sehen sie auch als Möglichkeit zur Veränderung der Gesellschaft durch die Verbreitung kritischen Bewusstseins.

SDS als Bündnispartner

Der SDS ist bundesweit an über 450 Hochschulen aktiv. Uns alle eint der Wille zu einer grundsätzlichen sozialen Umgestaltung von Uni und Gesellschaft. Zudem sind wir in verschiedensten Bündnissen aktiv. Unsere Bündnisarbeit reicht vom Anti-Höcke-Bündnis, über das Bündnis zur Wiederbelebung des 1.Mai in Marburg bis zum Frauen*kampftagsbündnis. Außerdem partizipieren wir landes- wie bundesweit an Aktionen und Demos gegen Rechts. Darüber hinaus sind bei den Kommunalwahlen letztes Jahr zwei unserer Genoss*innen für das Wahlbündnis Marburger Linke in die Stadtverordnetenversammlung gewählt worden, um auch auf städtischer Ebene studentischen Interessen Gehör zu verschaffen.

Ganz besonders jetzt, im Angesicht einer neuen Rot-Schwarzen Stadtregierung, ist es umso wichtiger für uns Studierende uns hier Gehör zu verschaffen, um zu verhindern, dass bei Sozialem Wohnungsbau, städtischen Busverkehr oder kulturellen und studentischen Projekten - wie dem Trauma, dem Bettenhaus oder der Radikate - nicht der Rotstift angesetzt wird.

Insofern haben wir die Möglichkeit, studentische Interessen an der Uni, in der Stadtpolitik und auf der Straße zu artikulieren und die politischen Auseinandersetzungen miteinander zu verbinden.

Als Liste bietet er Euch eine Interessenvertretung, die nicht nur Tagespolitisches, sondern auch Tag für Tag die Gesellschaft als Ganzes im Blick hat.