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SDS.dielinke Marburg
01 Dez 2021

Statement der kleinen Fächer zu den Sparmaßnahmen FB03

Verfasst von AG Hochschulpolitik.

Statement der kleinen Fächer zu den Sparmaßnahmen FB03 von Mitarbeitenden und Fachschaften der Fächer Sozialanthropologie und Religionswissenschaft sowie der Empirischen Kulturwissenschaft

Wir, Studierendenschaft und Mitarbeiter_innen des Mittelbaus der Fächer Sozial- und Kulturanthropologie und Religionswissenschaft (RW) sowie der Europäischen Ethnologie/Kulturwissenschaft (EE/KW) sprechen uns klar gegen die Sparmaßnahmen des Fachbereichs 03 aus, die sich seit Oktober 2020 enorm auf Lehre, Forschung und Qualität des Studiums auswirken.

Wir sind erschüttert, dass eine Auseinandersetzung mit der besonderen und existentiellen Bedrohung, die diese Maßnahmen auf kleine Studiengänge und Institute des FB03 bewirken, nicht existiert.

Wir klagen an, dass nicht anerkannt wird, dass die strukturelle Unterfinanzierung und konkret die Einsparmaßnahmen des FB03 seit Oktober 2020 ein mittelfristiges Todesurteil für kleine Studiengänge wie die unseren bedeuten. Wir klagen an, dass es keinerlei Versuche gibt, diesen existenziellen Bedrohungen entgegenzuwirken.

Diese äußerst prekäre Lage kleiner Studiengänge, die fehlende Auseinandersetzung sowie dessen aktive und gewollte Ignoranz sehen wir als Ausdruck eines größeren, strukturellen und gesamtgesellschaftlichen Problems: Die Neoliberalisierung und Vermarktlichung der Bildung, der Forschung und der Akademie. An Unis, die sich immer mehr in ihrer "Profitabilität" und "Effizienz" für die kapitalistische Marktwirtschaft beweisen müssen, gehen unabhängige, kritische und qualitative Bildung und Lehre zunehmend verloren. Besonders sozial- und kulturwissenschaftliche Studiengänge, die in kapitalistischer Logik nicht für den Markt profitabel sind, werden bis zur erzwungenen Aufgabe in die Prekarität geschoben. Wir sehen dies an vielen kleineren Studiengänge wie beispielsweise der Skandinavistik in Göttingen, die ihre Schließung im April 2021 nur durch einen Streik verhindern konnte.

Deshalb blicken wir mit großer Sorge auf unsere Studiengänge unsere drei Fächer und wollen auf die prekäre Lage aufmerksam machen.

Die momentane Situation der drei Fächer: Ein Überblick

Die Verwaltung der Sozialanthropologie ist mit einer Person besetzt und dies nicht in Vollzeit, eine Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen-Stelle für die Studiengangskoordination ist seit drei Jahren nicht mehr vorhanden . Daneben gibt es eine Professur und 3 durch das Land finanzierte WiMi-Stellen, wovon eine gezwungenermaßen vakant ist. Alle weiteren Stellen werden durch Drittmittel finanziert. Ähnliches gilt für die RW: Eine Professur, zwei WiMi-Stellen und eine Verwaltungsstelle, die zur Hälfte für das Fach und zur Hälfte für die Sammlung zuständig ist. Auch hier werden die wenigen weiteren Stellen von Drittmitteln getragen. Die EE/KW steht mit zwei Professuren im Vergleich besser da, aber auch hier ist die Situation angespannt: Neben drei WiMi-Stellen besteht eine Stelle in der Verwaltung, eine Studiengangskoordinatorin für den Bachelor aller drei Fächer und eine dazugehörige Assistenz.

Die Stellensperren treten ab sofort in Kraft. Dadurch und durch die Sparmaßnahmen werden die Sekretariate überlastet. Lehraufträge, Exkursionen und Tutorien fallen weg. In der SKA sind bereits im vergangenen Sommer zwei Stellen ausgelaufen, eine davon ist bis heute unbesetzt. In der Religionswissenschaft werden im kommenden Jahr die zwei Landesstellen auslaufen. Somit wird es neben der Professur KEINE rein vom Land finanzierte Stelle mehr geben, die nicht von Drittmitteln abhängig ist! Durch die Stellensperren stehen diese Fächer unter einer enormen Belastung und geraten unter Zugzwang in die Nebenfachexistenz abzugleiten oder die Fächer zu schließen.

Die Auswirkungen der Sparmaßnahmen auf die Fächer

Durch die Sparmaßnahmen und die damit einhergehenden Stellensperren müssen u.a. folgende Tätigkeitsbereiche auf den übrigen Schultern verteilt werden: Die Lehre, besonders im Bereich der Grundlagenmodule (inkl. Vermittlung wissenschaftlicher Arbeitstechniken und Abnahme von Prüfungen), die Lehrplanung, die Praktikumsberatung (im MA; inkl. Korrekturen der Praktikumsberichte), die Studiengangskoordination und -Beratung für den MA (inkl. Übersicht über und Modularisierung der Lehrveranstaltungen; Kontakt zu Lehrenden bzgl. Abstracts und Zeitslots; Vorbereiten der Einspeisung in MARVIN), die Einführung der Studierenden in den MA (Mailkontakt, Begrüßung, Mastertreffen), die Pflege verschiedener Webseiten, die Organisation von Veranstaltungen, Vorträgen und Workshops und die Koordination im Bereich Vernetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Weil nur „hauptamtlich Lehrende“ in den Grundlagenmodulen unterrichten dürfen, fehlt es zunehmend an einer Vermittlung und Vertiefung von Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens. Hauptamtlich Lehrende sind auch Anlaufstellen für Studierende bei Problemen im Studium (auch mitunter privat) und bei Fragen zur weiteren fachspezifischen Karriereplanung (z.B. Promovieren) usw. Diese Ansprechpartner_innen in der flachen Hierarchie können nicht von externen Lehrenden oder der Professur übernommen werden. Darüber hinaus führt diese Situation zu einer generellen Verschärfung der prekären Arbeitssituation und Karriereplanung des Mittelbaus (#ichbinhanna). Die Arbeitsbereiche und Aufgaben der ausgelaufenen Stellen werden zum größten Teil von den Mitarbeiter_innen der drittmittelfinanzierten Projekte aufgefangen. Das führt zu erheblichen Einbußen in der Weiterqualifikation, Forschungs- und Publikationsleistung der Mitarbeitenden, aber auch in der Vernachlässigung der Betreuung der Studierenden und Aufgaben der universitären Selbstverwaltung. In einem kleinen Fach sind ohnehin nur wenig Stellen zur Promotion verfügbar, diese weiter zu beschränken gefährdet den Fortbestand des Fachs und die innovative wissenschaftliche Arbeit.

Wie wirken sich die Sparmaßnahmen auf den Studienalltag aus?

Diese äußerst prekäre Situation des Mittelbaus und der Lehrenden bedeutet auch für die Studierenden eine drastische Einschränkung in Studium und Lehre. Durch die Sparmaßnamen ist die Vergabe von Lehraufträgen massiv eingeschränkt. Dies schmälert die Pluralität der Themen und erschwert besonders den Einstieg in das Studium. Wir befürchten, dass es in Zukunft auch zu Schwierigkeiten bei der Suche nach Ansprechpartner_innen hinsichtlich der Prüfungsbetreuung oder Promotion kommt. Auch die Durchführung von Exkursionen, die in den drei Fächern für eine vollumfängliche fachliche Ausbildung unabdingbar sind, sind schwer umzusetzen und werden auf einige wenige reduziert. Tutorien, die vor allem für den Studieneinstieg notwendig sind, werden gekürzt oder fallen gänzlich weg. So muss zum Beispiel die komplette wissenschaftliche Arbeitstechnik im ersten Semesters des B.A. in 4 Sitzungen eines die Vorlesung begleitenden Tutoriums abgewickelt werden. Überlastete Mitarbeiter_innen, einseitige Lehre, mangelnde Studienbegleitung und die damit einhergehende Verantwortlichkeitsverlagerung auf die Studierenden bedeutet einen drastischen Verlust der Qualität der Studiengänge. Die sinkende Attraktivität der Studiengänge, der steigende Druck und die erhöhte Belastung der Studierenden führt schließlich zu steigenden Abbruchquoten und sinkenden Neueinschreibungen. Die ohnehin schon niedrigen Studierendenzahlen sinken weiter. Dadurch sind Seminare unterbesetzt oder können nicht mehr stattfinden. Die Relevanz der kleinen Fächer sollte jedoch nicht abhängig von den Studierendenzahlen sein!!! Dass dabei eine Erhöhung der Studierendenzahl als „Lösung“ der Unterfinanzierung präsentiert wird, für welche sich Mitarbeitende, Fachschaften und Studierende einzusetzen hätten, ist bei der gleichzeitigen sinkenden Qualität der Lehre und der ohnehin schon viel zu hohen Überlastung der Lehrenden und Studierenden eine Zumutung und ein Ding der Unmöglichkeit. Diese neoliberale Verantwortungsverlagerung auf das Individuum lehnen wir entschieden ab!

Plädoyer

Die Einsparungen des FB03 bedeuten für unsere kleinen Studiengänge und Institute/Fächer ein mittelfristiges Todesurteil. Die Qualität der Lehre sinkt ins Bodenlose. Zudem sind die Stellen sowie die psychische und physische Gesundheit der Mitarbeiter_innen und Studierenden existenziell bedroht. Wir benötigen Aufmerksamkeit, finanzielle Ressourcen, Denk- und Handlungsspielräume. Unsere Bildung und (berufliche) Zukunft hängt von einer guten akademischen Ausbildung ab und an einem seidenen Faden. Lasst uns nicht durch die pandemische Situation vereinzeln, sondern gemeinsam für ein vielfältiges Bildungssystem kämpfen! Die Sparmaßnahmen des Fachbereichs gehen ganz klar zu Lasten der kleinen Fächer und gegen die Ideale eines freien und vielfältigen Bildungssystems, das unabhängig von marktwirtschaftlichen Interessen agiert. Nicht zuletzt stehen der traditionsreiche Ruf, das Ansehen und die Zukunft der Philipps-Universität auf dem Spiel.

Deshalb F O R D E R N wir

  • die Anerkennung der besonderen Situation und existentiellen Bedrohung der kleinen Studiengänge durch die Einsparmaßnahmen des FB03
  • die aktive Auseinandersetzung mit der Problematik
  • die Wiederaufhebung der Stellensperrungen, Finanzierungshilfen für kleine Studiengänge, Rückgängigmachen der Laufzeit der Verträge der WiMI von 2 auf 3 Jahre
  • die fach- und Institutsübergreifende Solidarität und den aktiven Einsatz für die Erhaltung kleiner Studiengänge und Institute, um deren Schließung zu vermeiden

Wir fordern Unterstützung und Aktionismus in der derzeitigen Lage!

 

Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Bildung klaut!

Marburg, den 27.11.2021

Mitarbeitende und Fachschaften der Fächer Sozialanthropologie und Religionswissenschaft sowie der Empirischen Kulturwissenschaft

zur letzten Ausgabe unserer Zeitschrift (PDF)

Wald statt Asphalt - Danni bleibt! - keine A49

Termine

27. Mai

 FAUli-Kneipe / Biergarten mit Input zur Situation im Şengal / Nordirak

(Barabend)

 Biergarten vor dem Café Trauma @ Afföllerwiesen 3A Marburg

04. Juni

 ? Grundeis / tba.

(Konzert)

 AK44 Gießen @ Alter Wetzlarer Weg 44, 35392 Gießen

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